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Smart-TVs haben zweifellos viele Vorteile, doch ihre Sicherheit soll nur mangelhaft sein.

Foto: Reuters/Peters

Mehr als 16 Millionen Smart-TVs gibt es mittlerweile in Deutschland. Auch in Österreich ist die Verbreitung der Geräte bereits sehr hoch. Viele Nutzer greifen damit zusätzlich zum linearen Fernsehen auch auf Mediatheken oder Angebote wie Netflix und Sky Online zurück. Doch Smart-TVs weisen nach wie vor erhebliche Sicherheitslücken auf, erklärt der deutsche IT-Forscher Benjamin Michele in einem "Plus-Minus"-Bericht der ARD. "Hersteller wollen die Geräte möglichst schnell auf den Markt bringen, sie sollen möglichst viele Fähigkeiten aufweisen", so Michele. Darunter leide die Sicherheit.

Fernsehturm vorgetäuscht

Für den Fernsehbeitrag hat Michele das gleich in der Praxis demonstrierte: In einem Lieferwagen, der vor dem Haus zweier Versuchspersonen geparkt war, begann er einen Angriff auf deren Samsung-Smart-TV. Michele täuschte einen Fernsehturm vor und sendete ein DVBT-Signal. Der Smart-TV konnte so ausgetrickst werden, Michele die Kontrolle über ihn erlangen. Daraufhin war er in der Lage, Webcam und Mikrofon des Geräts zu kapern. Datenschützer sind aufgrund des Berichts alarmiert. Das zuständige deutsche Institut für Rundfunktechnik arbeitet laut eigenen Angaben an Lösungen, Samsung will die Schwachstellen identifizieren und alle Geräte updaten.

Warnungen

Dass Smart-TVs Datenschleudern mit erheblichen Sicherheitslücken sind, ist schon länger bekannt. Samsung hatte selbst seine Nutzer davor gewarnt, vor dem Smart-TV vertrauliche Gespräche zu führen. Auch mehrere Datenschutzorganisationen warnten davor, dass Smart-TVs eine Vielzahl an Informationen an Hersteller und Fernsehsender übermitteln würden. (fsc, 7.5.2015)